Russischer Kosmonaut wegen Sicherheitsverstoß aus SpaceX-Mission entfernt

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Ein russischer Kosmonaut, Oleg Artemyev, wurde aufgrund eines mutmaßlichen Verstoßes gegen die nationalen Sicherheitsvorschriften der USA aus der Crew-12-Mission von SpaceX entfernt. Der Vorfall, über den erstmals die russische Investigativagentur „The Insider“ berichtete, lässt darauf schließen, dass Artemyev angeblich geheime SpaceX-Dokumentation fotografiert und versucht hat, die Informationen über sein Mobiltelefon zu exportieren.

Einzelheiten zum mutmaßlichen Verstoß

Laut von The Insider zitierten Quellen ereignete sich der Verstoß während Artemyevs Training im SpaceX-Hauptquartier in Hawthorne, Kalifornien. Berichten zufolge fotografierte der Kosmonaut proprietäre Triebwerkskonstruktionen von SpaceX und andere sensible Technologien. Dieses Verhalten stellt einen direkten Verstoß gegen die International Traffic in Arms Regulations (ITAR) dar, ein US-amerikanisches Gesetz, das die unbefugte Verbreitung verteidigungsbezogener Technologien verhindern soll.

Roscosmos Reaktion und Ersatz

Roskosmos, die russische Raumfahrtbehörde, bestätigte Artemyevs Entlassung, erklärte jedoch, die Entscheidung sei auf eine „Versetzung an einen anderen Arbeitsplatz“ zurückzuführen. Allerdings hält der Startanalyst Gregory Trishkin, der mit The Insider sprach, die Erklärung für irreführend: „Jemand zweieinhalb Monate vor dem Start ohne klaren Grund von einer Mission zu entfernen … ist bezeichnend.“ Andrei Fedyayev wird nun Artemyevs Platz bei der Mission einnehmen.

Breiterer Kontext: Spannungen in der Weltraumkooperation

Dieser Vorfall ereignete sich inmitten verschärfter geopolitischer Spannungen, insbesondere nach der russischen Invasion in der Ukraine. Im Jahr 2022 stießen Artemjew und andere russische Kosmonauten auf Kritik, weil sie auf der Internationalen Raumstation (ISS) separatistische Flaggen aus der Ukraine zeigten, was zu einer Verurteilung durch die NASA und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) führte. Die ISS soll ein neutraler Raum für die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit sein, und solche Maßnahmen untergraben diesen Grundsatz.

Auswirkungen auf die Crew-12-Mission

Crew-12, SpaceXs zwölfte operative Astronautenmission zur ISS, soll noch frühestens am 15. Februar starten. Zur Besatzung gehören der Kosmonaut Andrei Fedyayev, die ESA-Astronautin Sophie Adenot und zwei weitere Astronauten, die noch benannt werden müssen. Die Situation wirft Fragen über die Zukunft der amerikanisch-russischen Weltraumkooperation und die Durchsetzung von Sicherheitsprotokollen in gemeinsamen Missionen auf.

Dieses Ereignis unterstreicht, dass selbst im Bereich der Weltraumforschung geopolitische Realitäten und Sicherheitsbedenken die Zusammenarbeit beeinträchtigen können. Es unterstreicht auch die Sensibilität in Bezug auf Technologietransfer und die strikte Durchsetzung der ITAR-Vorschriften, selbst bei internationalen Partnern.